Freitag, 9. September 2016

Vorzeitige Rückkehr

Wie es schon im Titel steht, werde ich mein Auslandsjahr abbrechen müssen. Es ist nicht meine Entscheidung und ich will das auch nicht, aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Vor allem nicht als Austauschschülerin in Japan.
Zwar bin ich sehr, sehr, sehr traurig aber es gibt doch wieder eine Sache, die mich tröstet, und zwar die Tatsache, dass ich im Juli 2017 definitiv zurückkehren werde und nichts und niemand wird sich mir da in den Weg stellen.
Als Versagerin sehe ich mich nicht, ich habe mich genug angestrengt und nie aufgegeben aber es musste nun einmal so kommen.
Trotzdem bin ich froh, als Austauschschülerin mit WYS nach Japan gekommen zu sein, denn zu den vielen Tiefen gab es ja auch ganz viele Höhen.
Gestern traf ich übrigens meine erste Gastfamilie wieder, bei der ich bis Ende Juli 2016 leben durfte. Es war schön!
Heute fand also auch mein letzter Schultag an der Tokyo Gakkan Urayasu Senior High School statt. Geweint habe ich nur innerlich, meine Tränen sind schon aufgebraucht. Generell, weinen verbessert die Situation eh nicht, also unterlasse ich es von nun an gänzlich. Über meinen letzten Schultag werde ich noch einen Eintrag verfassen, der länger werden wird.
Hier erzähle ich euch, was so in den letzten Tagen alles passiert ist.
Am Dienstag, dem 06.09., habe ich erfahren, dass ich schon am 12.09. zurückfliegen muss. Über den Tag möchte ich nicht lange berichten. Ich sage nur so viel: meine Welt ist zusammengebrochen. Mir ging es wirklich sehr schlecht. Jetzt geht es mir wieder ein wenig besser, weil ich mich mit dieser ausweglosen Wendung abgefunden habe. Leider habe ich mir am gleichen Tag in der Schule den Fuß verstaucht, was gar nicht schön war. Außerdem wurde mir danach auch demonstriert, wie egal ich meinen Klassenkameraden bin. Keiner hat mich zum Krankenzimmer begleitet. Deshalb bin ich gerade in einer Phase, in der ich nicht mehr als Gleichgültigkeit empfinde. Natürlich habe ich keine gute Laune, wie man auch an meinem Schreibstil erkennen sollte.
Am nächsten Tag bin ich zum vorletzten Mal in die Schule gegangen. Es war wie immer. Am Nachmittag habe ich mich mit meiner Freundin Yurina zum Karaoke verabredet. Wir sind in ein Einkaufszentrum in der Nähe unserer Schule gegangen und haben dort erst einmal ein Bild mit dem Maskottchen der Präfektur Chiba aufgenommen. Danach waren wir Purikura aufnehmen und schließlich beim Karaoke.





Am darauffolgenden Tag fiel die Schule aufgrund eines Taifunes aus. Der Taifun kam dann doch nicht nach Chiba, weshalb der Schulausfall eigentlich unnötig gewesen ist. Trotzdem haben sich alle extrem darüber gefreut. Mir war es egal. Ich habe mich nachmittags mit meiner ersten Gastfamilie in Narashino getroffen. Wir waren zusammen essen. Ihre neue Austauschschülerin aus Ungarn hatten sie auch dabei. Vieles hatte mich wirklich aufgeregt. Zu mir waren sie von Anfang an knallhart, während sie der Austauschschülerin aus Ungarn verziehen, dass sie fast nichts an Gemüse isst, was ich absolut nicht verstehen kann. Meine Gastschwester Hiiro werde ich wirklich vermissen. Sie hat sogar fast angefangen zu weinen, als es hieß, dass wir uns verabschieden müssen. Gastmutter Yumi werde ich auch vermissen, aber ich werde nicht vergessen, wie sie mich im Laufe der Zeit verletzt hat.



Über heute werde ich jetzt gleich noch einen zweiten Eintrag verfassen.

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